coqauvin-streetfood-austria-blogDas Standard Coq au vin (es gibt ja zahlreiche verschiedene Variationen) bedeutet übersetzt Hahn im Wein, wird eigentlich mit einem Wein aus der Cote d’Or aus der Region Burgund gemacht (es reicht ein Pinot-noir = Spätburgunder, bei uns in Ö auch Blauburgunder genannt).

Ich habe, weil die Zeit zu knapp war und man Hähne nur sehr selten zu kaufen bekommt, die Bio-Henne vom Hofer genommen. Seit ich die probiert habe, ess‘ ich keine andere mehr. Und nicht nur weil sie besser schmeckt (das Fleisch ist viel fester, die Knochen sind nicht gebrochen :/ usw.), sondern weil ich besonders in den letzten Jahren nachhaltiger und bewusster einkaufe und deshalb vermehrt auf Bioprodukte greife, weil für sie einfach höhere Standards gelten (Wachstum wird nicht beschleunigt, keine Antibiotika, keine Konservierungsstoffe, keine Farbstoffe, Fleisch ist ua auch dadurch fester, vitamin-, mineralstoff- und aminosäurereicher) und auf artgerechte Tierhaltung mehr Bedacht genommen wird (größere Auslaufflächen, ökologisches Futter, Geflügel haben keinen Stress, keine Knochenbrüche aufgrund Platzmangel usw. – wirklich furchtbar was in manchen konventionellen Mastbetrieben so los ist). Ich bevorzuge daher Bioprodukte und kaufe auch nicht mehr so viel Fleisch wie früher, aber da ich als leidenschaftliche Köchin und Esserin nicht darauf verzichten will und kann ;), achte ich wenigstens darauf, dass es dem Tier gut gegangen ist (soweit man das überprüfen kann), schließlich darf man ja nicht vergessen, dass für dich und deinen Genuss ein Tier stirbt, dafür sollte man auch entsprechend dankbar sein. Für alle die sich gerade bei der Geflügelproduktion ein bisschen informieren möchten, empfehle ich diese Seite: http://www.bewusstkaufen.at/ratgeber/51/gefluegel.html).coqauvin-vorbereitung-streetfood-austria-blog

Ich habe das Coq 24h vorher einmariniert, der Geruch am nächsten Tag war grandios. Ich habe dafür einen Rotwein Mouton Cadet Bordeaux (2012) bei Wein&Co gekauft, ist sehr günstig (~ EUR 9,-), und der einzige, der mir schmeckt (ich bin eher die Weißweintrinkerin), weil er würzig und fruchtig (Weichsel?) gleichzeitig schmeckt und nicht so intensiv im Abgang ist. Also ein perfekter roter Weißwein =).

ZUTATEN (Für 6 Portionen):

  • 1 Huhn im ganzen, tranchiert (zerlegt)
  • Salz und Pfeffer
  • 4 große Zwiebeln
  • 300 g Champignons
  • 150 g Speck, durchwachsen
  • 1 1/2 Bund Kräuter (Bouquet garni –> je 1 Lorbeerblatt, Zweig Thymian, Rosmarin)
  • 1 1/2 Bund Petersilie
  • 3 EL Butter
  • 6 cl Rum 1 Flasche kräftiger Rotwein
  • Zehen Knoblauch
  • 10-12 Pfefferkörner
  • 1 Packung Suppengemüse (Karotten, Knollensellerie, Petersilie, Lauch) als Beilage empfiehlt sich Baguette und/oder Reis

coqauvin-fertig-streetfood-austria-blogZUBEREITUNG:

1 Tag vorher Hühnchen einmarinieren: Hähnchen tranchieren, kalt abwaschen und trockentupfen. Wurzelgemüse waschen, schälen und in fingerdicke Scheiben schneiden, Lauch und Petersilie ganz lassen. 2 Zwiebeln schälen und ebenso in grobe Stücke schneiden (TIPP: Zwiebeln nie nach dem schälen abwaschen, sie verlieren so ihre ätherischen Öle). Alles in einen Topf geben, Pfefferkörner dazu und mit einer Flasche Rotwein aufgießen. Im Kühlschrank dem Fleisch 24h Zeit geben, den Rotwein aufzunehmen (am nächsten Tag sollte das Fleisch ganz violette sein)

hähnchen-braten-streetfood-austria-blogHähnchen anbraten und danach in den Ofen: Das Hähnchen aus der Marinade nehmen und mit etwas Mehl bestäuben, salzen und pfeffern und in einer Pfanne in Öl scharf von allen Seiten anbraten. Mit Rum (wer hat, kann auch Cognac nehmen) ablöschen. Herausnehmen und kurz auf einem Teller ruhen lassen.

In der Zwischenzeit die restlichen 2 Zwiebel und den Speck in derselben Pfanne kurz anbraten und gemeinsam mit dem Hühnchen der Rotweinmarinade und dem Gemüse und Knoblauch (geschält, im ganzen) in einen Bräter geben. (Wer hat, kann auch einen Römertopf nehmen – wichtig ist nur, dass das Gefäß zugedeckt werden kann.) 1 1/4 Stunden im Ofen bei 200°C Ober- und Unterhitze schmorren lassen.gemüse-streetfood-austria-coqauvin

Den Bräter aus dem Ofen nehmen, das Fleisch herausnehmen, beiseite stellen. Die Rotweinsauce in ein Gefäß sieben, sodass eine feine Sauce übrig bleibt. Champignongs waschen, abtupfen und vierteln. In einer Pfanne 3 EL Butter schmelzen und die Champignons kurz darin anbraten. Mit ein wenig Rotweinsauce ablöschen und kurz einkochen (5 Minuten).

In den leeren Bräter nun wieder die Hühnerstücke und die Champignons geben, und zugedeckt nochmal bei 10 – 15 Minuten in den Ofen schieben. In der Zwischenzeit die Sauce mit Mehl binden (dazu immer Mehl mit kaltem! Wasser vermischen und in die Sauce einrühren), aufkochen – fertig! Wer mag, kann noch etwas salzen und pfeffern, ich persönlich fand die Sauce pikant genug.

Das Hähnchen aus dem Ofen nehmen und mit Reis und Baguette (wer mag auch mit Rotkraut) anrichten.

Liebe Grüße und viel Spaß beim Nachkochen,
Bernadette!