Foodtrends 2020 – was werden wir essen?
Ernährung – ein riesiges Thema, das von Zeit zu Zeit an Bedeutung gewinnt. Menschen, in beinahe allen Altersklassen, geschlechterübergreifend, achten bewusst auf das, was sie zu sich nehmen. Die Nahrungsaufnahme ist schon seit Längerem mehr als nur einfache Bedürfnisbefriedigung. Vielleicht galt der Satz “Du bist, was du isst!” nie so wie heute. Wir definieren uns selbst zu einem Teil, über die Art und Weise wie wir unseren Körper mit Nahrungsmitteln versorgen. Ethische, moralische, politische und soziale Aspekte fließen in die Auswahl der Lebensmittel mit ein. Geteilt wird die sorgsam durchdachte Essensauswahl dann über social media. Schließlich möchte der bewusste Esser von heute auch zeigen, was er da zu sich nimmt. Allein unter dem Hashtag #foodporn, der unglaublich leckeres und gut aussehendes Essen beschreibt, sind auf Instagram über 200 Millionen Beiträge zu finden.
Streetfood – eine boomende Branche
Bestätigt wird diese Entwicklung durch den aktuell großen Streetfood-Trend. In quasi jeder Stadt werden mittlerweile mehrere Streetfood Events oder Märkte veranstaltet. Der Klassiker dabei: Pulled Pork Burger aus dem Foodtruck. Aber die Märkte sind vielfältiger: Generell wird sowohl Herzhaftes als auch Süßes angeboten. Kulturell sind die Veranstaltungen oft breit gefächert, es gibt beispielsweise ungarische Langos, Jerk Chicken aus Jamaika oder Tourag Wraps aus Mexiko. Selten war es möglich so frei und unabhängig über die eigene Art der Ernährung zu Entscheiden. Ein absoluter Luxus und Ausdruck unseres Wohlstandes. Was dem Foodtrend zu außerdem zu Gute kommt, ist die steigende Anzahl der Einpersonenhaushalte. Für diese lohnt es sich kaum selbst zu kochen.
Apropos selber kochen: Auch bei privaten Festen und Feiern nimmt die Quote der “Selber-Kocher” ab. Foodtruck Catering erfreut sich großer Beliebtheit. Der mobile Pizzatruck kann für einen fixen Preis pro Person zum eigenen Geburtstag gebucht werden. Es entsteht eine lockere, coole Atmosphäre, die viele dem gängigen, konservativen Catering vorziehen.
Die Trends 2020
Im jährlich erscheinenden Foodreport werden die aktuellen Trends der Ernährungsbranche analysiert. Deutlich wird, dass sich die Nahrungsaufnahme, wie bereits erwähnt, verändert. Drei Adjektive beschreiben diesen Wandel treffend: Flexibel, bewusst und ethisch korrekt.
Snackification
Flexibilität ist also ein wichtiger Trendbaustein im Foodbereich. Snacks, also kleinere Portionen für Zwischendurch, ersetzen mehr und mehr traditionelle, große Mahlzeiten. Angepasst an den modernen, viel beschäftigten Arbeitnehmer, der nicht viel Zeit hat und in der kurzen Mittagspause lieber kurz etwas aus der Hand ist. Auch die Tradition des gemeinsamen Sitzens währen des Essens weicht dadurch auf. Auch klassische Restaurants und Kantinen reagieren mit neuen Gastrokonzepten auf diese Entwicklung.
Urban Food
Der Begriff macht eines deutlich: Bei der Auswahl der Nahrung wird heute und auch 2020 viel bewusster entschieden. Die Herstellung, Weiterverarbeitung und der abschließende Verbrauch von Lebensmitteln kommen näher zusammen. Produktion von Nahrung ist nicht mehr nur dem ländlichen Raum vorbehalten. Fleischlose Alternativen sind nach wie vor ein Trend und auf Speisekarten schon jetzt nicht mehr zu ersetzen. Das neue Bewusstsein drückt sich auch in einem kritischen Hinterfragen von Inhaltsstoffen aus. Es wird nachgefragt, wo ein Produkt herkommt, unter welchen Bedingungen es hergestellt wurde und welche Zusatzstoffe zum Einsatz kamen.
“Unverpackt”
Nicht nur das Essen selbst, auch die Verpackung ist Bestandteil der Foodbranche und damit einem Wandel unterzogen. Der Überschuss an Plastikmüll lässt sich nicht abstreiten und auch die Nahrungsmittelindustrie ist aufgefordert, Lösungen und Konzepte zur Reduzierung von Plastik zu entwickeln. Ein großer Trend: Unverpackt-Geschäfte, in denen Kunden Lebensmittel ohne Verpackung einkaufen können. In den meisten Fällen bringen die Konsumenten eigene Gefäße wie Flaschen, Jute-Beutel oder Tupperdosen mit, um sich an den Schüttgefäßen im Unverpackt-Laden genau die gewünschte Menge abzufüllen. Verschiedenste Mehrwegbecher-Konzepte und das Verbot einiger Plastikartikel wie Strohhalme, machen die zunehmenden ethischen Überlegungen im Foodbereich noch deutlicher.