Meine erste Erinnerung an Bangkok ist ein großer Plastikteller voll mit Pad Thai. Nach etwa 16 Stunden Reise waren wir, es lebe das Klischee, auf der Khao San Road aufgeschlagen und hatten vor allem eines: Hunger.

Wohin sollte es gehen? McDonalds auf der anderen Straßenseite konnte nach einer Reise um den halben Erdball nun wirklich nicht sein, und die gebratenen Skorpione des fahrenden Händlers waren bei aller Abenteuerlust doch zu viel – deshalb landeten wir vor der Garküche einer freundlich lächelnden Dame, die zwischen Flip-Flop- und T-Shirt-Ständen gebratene Nudeln anbot. Was soll ich sagen? Mein erstes Straßenessen war das Beste meines Lebens. Seither bin ich, bei aller Liebe zu Burgern, Sandwiches und allem, was mit „Pulled-“ gefüllt ist, ein großer Fan asiatischen Streetfoods. Ich habe mich in den vergangenen Jahren durch die Straßenküchen und Nightmarkets von Hanoi, Chiang Mai und vielen anderen Städten gegessen und bin jedes Mal von der Vielfalt überrascht, die dort auf der Fläche eines Klapptisches angeboten wird. Als Fisch-Verweigerer interessieren mich neben den omnipräsenten und sicher köstlichen Garnelenspießen und Fischbällchen aber vor allem die bei Europäern etwas weniger populären Gerichte. Bei einem Kochkurs auf Koh Samui habe ich gelernt, wie man einige der Street Food Klassiker Asiens kocht. Diese Rezepte will ich euch natürlich nicht verheimlichen 🙂

Vorab sei eines gesagt: Die thailändische Street-Küche basiert meiner Erfahrung nach auf einer heiligen Zutaten-Dreifaltigkeit: Limette, Erdnuss und Chili. Neben diesen Zutaten sollten alle Fans der asiatischen Küche Palmzucker, Kokosmilch, Hühnersuppenpulver (die Allzweckwaffe) und, absolut IMMER, eine ganz bestimmte Sojasauce zuhause haben. Man möge mir das Product Placement verzeihen, aber die Sauce von Healthy Boy Brand (die Flasche mit dem wohlgenährten lachenden Kind) ist im Vergleich zu normaler Sojasauce das, was Balsamico-Reduktion im Vergleich zu Balsamessig ist: Eine dicke, himmlische, schwarze Creme voll unglaublichen Geschmacks! Mithilfe dieser sirupartigen Sauce kann eigentlich fast nichts mehr schiefgehen! Viel Spaß beim Ausprobieren!

PS: Ich bin nach zahlreichen Versuchen immer noch auf der Suche nach dem perfekten Pad-Thai Rezept. Bei Tipps bitte melden!

Tom Kha Gai

Diese Zutaten benötigt ihr…

Suppe:

  • 5 cm Galgant, in grobe Stücke geschnitten
  • 2-3 Stangen Zitronengras, mit einem schweren Messer aufgeklopft, sodass man das Aroma riecht, und in Stücke geschnitten
  • 6 Kaffir Lime Blätter (frisch oder getrocknet)
  • 5 cm Kurkuma frisch, in grobe Stücke geschnitten
  • 1 gehäufter EL Tamarindenpaste
  • 2 EL Hühnersuppenpulver
  • 1 TL Chilipaste
  • 1 EL Sojasauce

Einlage:

  • ½ Zwiebel in ganz dünnen Scheiben
  • Eine Handvoll Cherrytomaten geviertelt
  • Eine Handvoll Erbsenschoten
  • Eine Handvoll Sojasprossen, frisch oder aus dem Glas
  • 400 g Hühnerfilet in ganz dünne Streifen geschnitten
  • 1 Portion Glasnudeln (nach Geschmack; macht die Suppe zu einer Hauptspeise)
  • ½ – 1 Dose Kokosmilch
  • Eine Handvoll Koriander, gehackt
  • Saft einer Limette
  • Chiliflocken oder frisch gehackte Chili

Alle Zutaten für die Suppe mit einem Liter Wasser zum Kochen bringen. Mindestens 20 Minuten auf kleiner Flamme köcheln lassen. Je länger die Suppe kocht, desto intensiver wird das Aroma.

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Suppe durch ein Sieb in einen zweiten Topf gießen und die ausgekochten Zutaten auffangen. Den fertigen Sud mit der Kokosmilch aufkochen. Gemüse nach der Kochdauer zufügen – zuerst die Erbsenschoten, Zwiebel, dann die Tomaten. Nach einigen Minuten die Sojasprossen, die Hühnerstreifen, die Glasnudeln und die Hälfte des Korianders zufügen. Ganz kurz weiterkochen lassen, bis die Hühnerstreifen durch sind. Die Suppe in Schüsseln füllen, mit Koriander bestreuen, Limettensaft darüber auspressen und nach Geschmack mit Chiliflocken würzen.

Lasst es euch schmecken und ganz liebe Grüße,
Christina